
Schifteln
3 Blech
Schifteln sind ein althergebrachtes, rautenförmig geschnittenes Lebkuchengebäck, das im Tennengau eine besondere Rolle zur Fronleichnamszeit – dem sogenannten Prangertag – spielt. Dieses traditionelle Backwerk gehört zur festlichen Brauchtumspflege und wird gerne im Rahmen der Prozessionen oder danach in geselliger Runde genossen.
Das Rezept stammt aus überlieferten bäuerlichen Haushalten und wird oft nur mündlich weitergegeben – ein echtes Stück regionaler Kultur. Typisch für Schifteln ist ihr würzig-süßer Geschmack, geprägt von Honig, Zimt, Nelken und anderen wärmenden Gewürzen. Der Teig, ähnlich dem Lebkuchenteig, wird über Nacht ruhen gelassen, anschließend dünn ausgerollt und in kleine Rauten – die „Schifteln“ – geschnitten.
Schifteln sind nicht nur ein Gebäck, sondern ein Ausdruck lebendiger Tradition – ein kulinarischer Gruß aus der Vergangenheit, der bis heute zu Fronleichnam mit Liebe und Stolz gepflegt wird!
Zutaten
Weizenmehl
Roggenmehl
Honig
Rohrzucker
Butter
Hirschhornsalz
Natron
Wasser
Eier
Lebkuchengewürz
Zimt
Nelken
Zubereitung
1.
Wasser, Zucker, Honig und Butter aufkochen.
2.
Salz darin auflösen.
3.
Restliche Zutaten inkl. Eier (außer Mehl) dazugeben und gut verrühren.
4.
Heißes Gemisch über das Mehl gießen und gut verrühren.
5.
24 Stunden stehen lassen.
6.
Am nächsten Tag nur kurz kneten, auf Blech mit Backpapier (nicht befetten!) geben, mit Dotter (oder Ei) bestreichen und mit der Gabel Muster ziehen.
7.
Bei 170 - 180 °C Ober- und Unterhitze (nicht mit Heißluft!) ca. 16 Minuten backen.