MucksmĂ€uschenstill ist es im Wald des Riesguts inmitten des Reviers der Gemeindejagd Werfen. Nur das leichte Rauschen der BlĂ€tter ist zu hören, wĂ€hrend Simone und Robert Rettensteiner-Scharfetter unweit von ihrem Hochsitz entfernt eine junge Gams beobachten. Das Ehepaar teilt in seiner Freizeit die Leidenschaft fĂŒr die Jagd. Und auch beruflich ist die WertschĂ€tzung fĂŒr das Wild groĂ.
Gelebtes Metzgerhandwerk
Wenn Robert Rettensteiner am nĂ€chsten Morgen die groĂe GlastĂŒr seines FleischereifachgeschĂ€ftes am Eck der Hans- Kappacher-StraĂe in St. Johann öffnet, lĂ€dt schon der Duft nach frisch Geselchtem und herzhaften WildwĂŒrsten zum Hereinspazieren ein. Eine bunt bestĂŒckte Theke mit Fleisch und WurstspezialitĂ€ten reiht sich an die nĂ€chste. Diese offensichtliche Frische der Produkte hat unter anderem dazu beigetragen, dass der St. Johanner Fleischerbetrieb bereits zweimal mit dem AMA-Lukullus-Award ausgezeichnet wurde. Neben der ansprechenden PrĂ€sentation der Erzeugnisse und dem Gesamteindruck steht der Branchen- Oskar auch fĂŒr ĂŒberdurchschnittlich hohe Fachkompetenz im Verkauf.


RegionalitÀt ist Trumpf
âAllein unsere Fleischpalette reicht von Wild, Rind, Kalb, Schwein oder Pute bis hin zum Lamm. Dabei achten wir besonders auf die regionale Herkunftâ, erklĂ€rt Robert Rettensteiner. Gemeinsam mit seinen Söhnen Thomas, der nach der HAK die Metzgerlehre absolviert hat und mit Robert, der zuvor Zimmerer gelernt hat und seit Ostern Lehrling im Familienbetrieb ist, sowie einem weiteren Lehrling und zwei Gesellen bildet der Fleischermeister das Team der âMetzgerburschenâ. Mit ihnen probiert er auch neue GewĂŒrzmischungen aus oder kreiert ausgefallene Wurst- und Speckvariationen. âIch freue mich immer, wenn ich unseren Kunden erzĂ€hlen kann, aus welchem Revier das Wild kommt. Zudem finde ich es wichtig, dass JĂ€ger und Landwirte einen verlĂ€sslichen Ansprechpartner haben. Dass sie dabei einen fairen Preis erzielen, ist Ehrensache. Denn am Ende muss jeder etwas davon habenâ, betont Robert Rettensteiner, der eng mit der Genussregion Pongauer Wild zusammenarbeitet und dadurch mit Bret aus mehr als 30 Revieren beliefert wird. Nachdem das Wild meist in der Nacht erlegt wird, hat Robert Rettensteiner eine eigene KĂŒhlzelle eingerichtet, zu der die JĂ€ger rund um die Uhr Zugang haben. Dort können sie die Tiere fachmĂ€nnisch aufhĂ€ngen, beschriften und den Metzger per Kurznachricht informieren. âIch setze ganz auf RegionalitĂ€t und unsere Kunden schĂ€tzen das sehr. Glaubhaft zu sein, ist heutzutage wohl das Wichtigste. Deshalb sind viele unserer Produkte â wie Hirsch-, Reh-und Gamsfleisch, Wilde LandjĂ€ger, Hirschsalami, HirschbĂŒnder und die Wildwurst - auch mit dem SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat ausgezeichnetâ, so der Metzgermeister.
Genuss rund um die Uhr
âWir haben viele Kunden, die sich bewusst und mit Freude ernĂ€hren. FĂŒr sie ist Fleisch ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen ErnĂ€hrungâ, erklĂ€rt des Metzgers Frau, Simone Rettensteiner. Sie ist die gute Seele â sowohl im Verkauf als auch im angeschlossenen Imbissrestaurant samt Sonnenterrasse. Wochentags bietet sie einen Mittagstisch, der jeweils aus zwei WahlmenĂŒs â mit und ohne Fleisch â besteht. Frische Salate vom Buffet oder saisonale Suppen runden das MenuÌ ab. Im Genuss-Automaten vor dem GeschĂ€ft findet man ĂŒbrigens rund um die Uhr eine feine Auswahl an Frischfleisch oder WĂŒrstel und sogar Fertiggerichte wie Wildragout im Glas.



WertschÀtzende Kooperation
Seit der GrĂŒndung der âGenussregion Ponauer Wildâ arbeitet die Traditionsmetzgerei eng mit dem Verein zusammen. Dieser dient als Kommunikationsplattform, schafft Wahrnehmung durch AktivitĂ€ten und ist fĂŒr die hohe QualitĂ€ts- und Herkunftssicherung der Produkte aus Pongauer Wildfleisch verantwortlich. Erster Ansprechpartner ist der GeschĂ€ftsfĂŒhrer Eduard Winkler. Er definiert die Aufgabe des Vereins unter anderem in der Förderung und Weiterentwicklung der Kulinarik, der Lebensmittelverarbeitung und der Volkskultur sowie die Verbindung dieser Bereiche mit der Land-, Forst- und Jagdwirtschaft und der lĂ€ndlichen Entwicklung. Durch die gewachsenen Partnerschaften kann man das âPongauer Wildâ also in zahlreichen Restaurants im Pongau genieĂen. Zudem sind Wildfleisch und Wildprodukte im Genussmobil erhĂ€ltlich, das am Donnerstag auf der Schranne sowie am Freitag am GrĂŒnmarkt zu finden ist. âVom Hirsch, ĂŒber die Gams bis hin zum Wildschwein hat man im Pongau eine reichhaltige Auswahl an Gaumenfreuden aus Wald und Wiesen. Die weitgehend stressfreie Lebensweise des Wildes in der freien Natur, seine uneingeschrĂ€nkte Bewegungsfreiheit und seine abwechslungsreiche Nahrung aus KrĂ€utern und GrĂ€sern sind unmittelbar fĂŒr den Wohlgeschmack des Wildfleisches verantwortlich. So wird die Marke selbst zum Botschafter eines feinen, regionalen Genusses.