200 Völker sind es, die der Leoganger Bio-Imker Alfred Bründl im ganzen Pinzgau betreut und sein Eigen nennt. Die höchstgelegenen davon befinden sich im Gebirge in Hinterglemm auf gut 1.500 m Seehöhe. Wenn man bedenkt, dass jedem Volk ca. 40.000-50.000 Bienen angehören, ist man schnell auf der unglaublichen Summe von 1 Million Bienen. Diese müssen alle kontrolliert, versorgt und zweitweise gefüttert werden. Dafür schenken sie dem Imker bzw. uns Konsumenten wertvollen Honig, der je nach Standort und Höhenlage unterschiedliche Inhaltsstoffe und Geschmäcker aufweist.
Wie alles begann
Begonnen hat Alfreds Leidenschaft für Bienen bereits im zarten Alter von 13 Jahren. Als Gegenleistung für das Schneiden der Obstbäume schenkte ihm sein Nachbar sein erstes Bienenvolk. Von da an wurden es immer mehr. Auch das Wissen von Alfred wurde immer größer, im Imkereibereich durch den Facharbeiter plus Meisterausbildung, als selbständiger Tischler-Meister und darüber hinaus durch eine TEH- und Wanderlehrer-Ausbildung. Inzwischen fungiert Alfred mit seiner Expertise als Lehrender bei verschiedenen Kursen. Als Tischler kann er vieles für die Rahmen und Stände seiner Bienen selbst bauen, genauso wie die Einrichtung der Imkerei und des Shops. So verbindet er seine Berufungen und ist je nach Möglichkeit auch sonst noch als selbständiger Tischler im Einsatz.

Bio als Qualitätsmerkmal
Mit seinen vielen Bienen ist Alfred jedenfalls einer der größten Imker im Bundesland Salzburg. Doch viel mehr als um die Menge geht es bei ihm um Qualität. Und dabei spielt die Bio-Zertifizierung für ihn eine große Rolle. „Ich wollte die Kontrolle, auch um mich von anderen abzugrenzen und hervorzuheben, wie natürlich und sauber wir arbeiten“, erklärt er seine Beweggründe für die Umstellung im Jahr 2007. Hervorzuheben in punkto Bio-Imkerei sind das rückstandslose Bienenwachs, die Verwendung natürlicher Materialien wie Holz, Edelstahl und Glas (kein Plastik), die Fütterung von Bio-Zucker im Winter und die natürliche Behandlung der Bienen beispielsweise gegen die Varroamilbe. „Dadurch kommen auch keine Rückstände in den Honig, was wir sehr zu schätzen wissen“, hebt der idealistische Bio-Imker hervor, der inzwischen auch die Umstellungskurse bei BIO AUSTRIA leitet.


Grundehrliche Tiere
Die Begeisterung für das Imker-Handwerk spürt man bei Alfred durch und durch. „Am liebsten ist mir die Arbeit bei den Bienen. Die sind so grundehrlich – wenn sie einen schlechten Tag haben, stechen sie halt, aber das stört mich nicht“, schmunzelt er und schwärmt von den Tieren und der Natur. Auch seine Partnerin Vroni, die vor einigen Jahren als Praktikantin bei ihm angefangen hat und geblieben ist, wurde von seiner Leidenschaft angesteckt. Neben der Imkerei bewirtschaften die beiden auch einen 130 m² großen Folientunnel, in dem sie aktuell viele verschiedene Tomaten züchten und an die heimische Gastronomie verkaufen.
Pinzgauer Produktvielfalt
Zwischen den Tallagen in Unken und dem Gebirge in Hinterglemm sind naturgemäß große Unterschiede, was die Vegetation betrifft. Dadurch entstehen verschiedene Erntezeitpunkte und folglich auch ganz verschiedene Geschmacksrichtungen. Eine Mischung, die bei Honig-Liebhabern besonders gut ankommt, ist der „Pinzgauer Honig“. „Ein Cuvée, sozusagen“, erklärt Vroni. Dieser spiegelt die Geschmacksvielfalt des Pinzgaus am besten wider. Oft gelobt wird auch der Almrosenhonig, der im höchstgelegenen Bienenstock gesammelt wird. Neben verschiedenen Honigsorten bieten Alfred und Vroni auch Honigprodukte wie Propolis, Honigessig, Blütenpollen, Bienenwachs und Met an. Diese können im 24-h-Selbstbedienungsladen im Automaten unkompliziert erworben werden. Weitere Verkaufsstätten sind der Dorfladen Leogang, das Leoganger Lagerhaus und einige Hotels in der Region.

