Von der Molkerei zum mittelständigen Unternehmen
Einst eine kleine Molkerei, ist die Pinzgau Milch heute ein international tätiges Unternehmen mit über 200 Mitarbeitern, einem Umsatz von über 100 Mio. € und umfangreichen Aufgabenbereichen, die weit über jene einer klassischen Molkerei hinausgehen. "Die hochwertige Milch der heimischen Bauern wird gesammelt und hier in Maishofen und am Standort Kössen zu vielfältigen Milchprodukten verarbeitet. Neben unserer eigenen Marke 'Pinzgau Milch' und 'Almsenner' sind wir sehr stark 'private label' orientiert und produzieren so zum Beispiel für 'Ja Natürlich' und viele andere Marken.", erzählt Herr Buchmayr, der gemeinsam mit Herrn Hannes Wilhelmstätter die Geschicke der Pinzgau Milch leitet.
Vom Pinzgau in die Welt
Die Milch kommt von Bauernhöfen aus dem Pinzgau und angrenzenden Regionen. Die daraus produzierten Produkte verkaufen sich weltweit. "Unsere Exportquote liegt inzwischen bei über 40 %, und dieser Bereich bringt uns auch steigende Zahlen", so Buchmayr. Der größte Fokus liegt dabei auf Europa und Skandinavien, da dort Protein-Produkte sehr gefragt sind. Durch die UHT-Technologie (Ultrahocherhitzung), die in Maishofen angewandt wird, können Produkte lange haltbar gemacht werden und so unkompliziert ins Ausland geliefert werden. Beliebt sind besonders die RDT-Produkte (ready to drink), also Getränke wie Shakes und Smoothies.
Vom Bauern zum Packerl
Wie kommt nun aber die Milch vom Pinzgauer Bauernhof bis in die fertige Verpackung? Unglaubliche sieben verschiedene Milchsorten werden getrennt von den Höfen abgeholt, darunter Bio-Milch, Bio-Heumilch und konventionelle Milch. In der Molkerei wird diese Milch im ersten Schritt immer in die verschiedenen Bestandteile wie Fett und Eiweiß getrennt, die dann je nach Endprodukt wieder zusammengesetzt werden. Die Milch wird grundsätzlich hocherhitzt, um die Haltbarkeit zu verlängern, nur bestimmte Käsesorten werden mit Rohmilch hergestellt. Warum muss es eigentlich so viele verschiedene Milchsorten geben? "Der Handel und die Konsumenten fragen danach, wir reagieren mit unseren Bauern auf die Nachfrage", erklärt Herr Buchmayr.
Von Milch bis Eiweißshake
Die Eigenmarken der Pinzgau Milch sind 'Pinzgau Milch' und 'Almsenner', gut erkennbar durch das rote Logo mit der Bergsilhouette. Milch, Schlagobers, Joghurt, Butter und Käse sind die klassischen Produkte dieser Linien, erhältlich regional im Westen Österreichs. Darüber hinaus wird in der Pinzgauer Molkerei für viele Marken wie 'Ja Natürlich' gearbeitet. Firmen kommen zur Pinzgau Milch und beauftragen sie mit der Herstellung ihres Produkts, wobei am Ende nicht immer ersichtlich ist, dass Pinzgauer Milch drin ist. Ein Tipp von Herrn Buchmayer: "Wer im Geschäft sicher sein möchte, Milch aus der Pinzgauer Molkerei zu kaufen, kann sich am Genusstauglichkeits-Kennzeichen AT-50164 orientieren. Natürlich bieten wir Ihnen auch die Möglichkeit direkt in Maishofen und Kössen in unseren Genussshops einzukaufen."
Ein Blick in die Zukunft
Von Außen nicht zu übersehen: Hier wird umgebaut. "Wir investieren hier am Standort Maishofen gerade über 10 Millionen € in den High-Care-Bereich, also die Produktion hochsensibler Produkte wie Babynahrung", erläutert Herr Buchmayr. "Ein weiterer Fokus liegt auf unserer Käselinie, für die wir auch laufende Umsatzsteigerungen erzielen." Langfristig wolle man die hochwertige Qualität der Milch aus dem Innergebirg halten und weiter etablieren.
Über Markus Buchmayr
Markus Buchmayr arbeitet als Geschäftsführer der Pinzgau Milch für die Bereiche Produktentwicklung, Marketing und Vertrieb. Sein beruflicher Fokus lag davor in der Technik, privat produziert er seit 20 Jahren selbst Lebensmittel, vor allem Käse und Selchprodukte. Nach seinen Lieblingsprodukten der Pinzgau Milch gefragt, muss er nicht lange überlegen: "Viele! Aber besonders haben es mir die Himbeere-Erdbeere-Buttermilch, der langgereifte Bergkäse und der länger gereifte Sennkäse angetan", schwärmt er.