Wachteln_Unterholzhof

Familie Winkler und ihre Glückswachteln

Renate und Matthias Winkler setzen auf ihrem Bio-Hof seit 2019 auf die kleinen Wachteln und haben damit ihre Nische für die Direktvermarktung gefunden. 

Da ist Musik drin

Coturnix coturnix. Was auf den ersten Blick wie ein Name eines Dorfbewohners aus den berühmten Asterix-Heften wirkt, ist die Gattungsbezeichung der Wachtel, die zu den Wildtieren und nicht zu den Nutztieren gehört. Die süßen kleinen Tierchen zählen zu den kleinsten Hühnervögeln Europas – und haben vor zwei Jahren auch in Seekirchen eine Heimat gefunden. Renate und Matthias ‚Hias‘ Winkler haben auf ihrem Bio-Hof in Seekirchen, in dem bis dahin vor allem Mutterschafe den Ton vorgaben, über Umwege zu den Wachteln gefunden und damit einen ganz eigenen Markt für ihre Produkte aufgebaut. Denn Wachteleier in Bio-Qualität sind eine Nische, die niemand anderer im Umfeld bedienen kann. Die kleinen Wachteleier vom Unterholzhof sind sehr begehrt – nicht nur bei Beef Tatar Fans, die ihr Lieblingsgericht gern mit einem Wachtelei garnieren. Vor allem bei Allergikern und Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf das normale Hühnerei verzichten wollen sind die Wachteleier sehr begehrt. „Wachteleier sind naturbelassen, enthalten generell weniger Cholesterin als das normale Hühnerei – und dazu vor allem das ‚gute‘ Cholesterin“, erklärt Renate Winkler, die sich gemeinsam mit ihrem Mann und den drei Kindern Tanja, Samuel und Rafael um die kleinen Tierchen kümmert. „Wir haben unseren eigenen Eier-Konsum komplett auf Wachteleier umgestellt und sind richtig happy.“ Ein Tipp für alle Köche daheim: Wer statt mit Hühnereiern mit Glückswachteleiern kochen und backen will, kann sie im Verhältnis 4:1 verwenden – damit wandern nicht sechs, sondern 24 Eier in den Biskuitteig.

So wird die Wachtel zur Glückswachtel


„Meine Mädels“, wie Renate Winkler die rund 150 Wachteln liebevoll nennt, verbringen ein glückliches Leben auf dem Unterholzhof in Seekirchen. „Ich rede jeden Tag mit ihnen und wir haben einfach viel Respekt vor dem Tier und der Natur an sich“, sagt Renate. Das Tierwohl steht bei Renate und Matthias im Fokus, denn in ihrem zweigeschossigen Innenbereich inkl. Außenvoliere zum Sonnen, Sandbäder und vielen Versteckmöglichkeiten könnten sie laut Bio-Vorgaben fast die doppelte Menge an Wachteln halten – das wollen sie aber nicht. „Wir haben unseren Glückswachteln einen kleinen ‚Wachtel-Wellnessbereich‘ gebaut in den vergangenen Jahren. Wir wollen einfach, dass es ihnen gut geht, sie genug Platz haben und geben keinen ‚Leistungsdruck‘ an unsere Tiere weiter“, sagt Hias Winkler, der seine Jungtiere von einer Brüterei in Oberösterreich bezieht. „Wir leben nach der Philosophie, dass es uns sehr wichtig ist, auf Mutter Natur zu schauen, nachhaltig zu arbeiten und an unsere nächsten Generationen eine funktioniere Welt weiterzugeben – und nicht nach dem Motto ‚hinter mir die Sintflut‘.“
 

Der ganz eigene Winkler-Wachtelrhythmus


Was die Wachtel vom Huhn außerdem unterscheidet ist das Legeverhalten, denn sie legen ihre Eier nicht in ein Nest, sondern verstecken ihre Eier. „Da dürfen wir jeden Tag Eier suchen gehen“, lacht Matthias. Generell legt eine Wachtel alle 17 Stunden ein Ei. In manchen Betrieben wird mit azyklischem Lichtrhythmus gearbeitet, damit sie ihre Legefrequenz erhöhen. „Das kommt aber bei uns nicht in Frage“, betont Matthias Winkler. „Ob sie alle 17, alle 24 oder alle 30 Stunden ein Ei legen gibt die Wachtel, die Natur selbst vor. Und danach richten wir uns.“ Vermarktet werden die Glückswachteleier direkt ab Hof, beim Unterbäck in Seekirchen, im Rochushof und Biohof Feldinger und im Muspelhaus in der Stadt Salzburg. „Wer unsere Bio-Wachteleier direkt bei uns am Hof abholen will, sollte bitte vorher anrufen. Denn die Nachfrage ist groß“, sagt Matthias Winkler.
Apropos Rhythmus: Auf was Glückswachtel-Flüsterin Renate Winkler schwört ist die Beschallung der Tiere mit klassischer Musik von Johann Sebastian Bach. „Wir kennen es als Mensch selbst ja auch – Musik ist ein wichtiges Stimmungsmittel. Und unsere Wachteln hören einfach gern J.S. Bach, das taugt meinen Mädels ...“
 

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