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Ein Hofrundgang mit Biobäuerin Elisabeth
Heute geht es zum Aubauer in Rauris. Vorab weiß ich nur, dass Familie Pirchner Käse und Wurst herstellt, und versuche, im Internet noch etwas mehr über den Betrieb herauszubekommen. Fehlanzeige, nichts zu finden. Umso spannender – was mich wohl erwartet? Ein Geheimtipp? Bei der Anreise wird auch immer klarer, dass der Hof, sagen wir mal, nicht direkt im zentralsten und zugänglichsten Bereich Salzburgs liegt. Wie sie da wohl zu ihren Kunden kommen? Ich bin also gespannt.
Am Hang inmitten steiler Wiesen gelegen, mit wunderschöner Aussicht ins Rauriser Tal, entdecke ich schließlich ein großzügiges, liebevoll und frisch renoviertes Bauernhaus mit einem etwas kleineren Haus daneben, das Austraghaus, wie ich später erfahre. Die junge Bäuerin Elisabeth begrüßt mich freundlich und lädt gleich zu einem Hofrundgang. Gerne. Und dazu nehme ich euch gleich mit!
Käserei und Verkaufsraum
Wir starten gleich im Verkaufsraum mit Blick in die Käserei, in der Schwiegermutter Evi gerade am Käsen ist. Wie sie zum Käsen gekommen ist? „Vor etwa 20 Jahren haben wir eigentlich deshalb begonnen, weil wir durch das damals geltende Milchkontingent nur eine gewisse Menge Milch zu einem akzeptablen Preis an die Molkerei liefern konnten und so mit der überschüssigen Milch etwas tun mussten“, erzählt Evi von ihrem eher zufälligen Einstieg in die Käserei und die Direktvermarktung. Inzwischen wird fast die ganze Milch der 14 Kühe am Hof zu Pinzgauer Schnittkäse, Bergkäse, Topfenaufstrich und Frischkäse verarbeitet und verkauft. Was einen guten Käse ausmacht? „Ein gesundes und sauberes Euter der Kühe, gutes Grundfutter, also Heu, Silo und Gras in bester Qualität und sauberes Arbeiten – das ist mir sehr wichtig“, so Evi. Das Ergebnis gibt ihr Recht, der Käse schmeckt wirklich köstlich und wird von den Kunden, die von nah und fern kommen, sehr geschätzt.
Hofeigene Schlachtung und Wurstprodukte
Neben den Milchprodukten befinden sich im Verkaufsraum auch Wurstprodukte: im Moment Zwiebelstreichwurst (ein Verkaufsschlager!), Speck, Hartwürste und geräuchertes Rindfleisch. Das Fleisch kommt von den Bio-Rindern und Bio-Schweinen am Hof. Manchmal werden auch Wildspezialitäten aus eigener Jagd angeboten. Die Schlachtung der Tiere erfolgt direkt am Hof. Elisabeths Mann Thomas ist gelernter Metzger und für die Fleischverarbeitung zuständig. Noch näher und stressfreier geht nicht.
Tierwohl und Stallarbeit
Weiter geht es in den Stall, in dem sich die 14 Milchkühe, die Kalbinnen und Kälber sichtlich wohl fühlen. Was man auch schnell erkennt: Hier ist Handarbeit gefragt! „Wir melken mit dem Standeimer, füttern und entmisten händisch. Im Stall brauchen mein Mann und mein Schwiegervater je 3 Stunden in der Früh und am Abend“, erzählt Elisabeth. Die Kühe kommen im Winter zwei Mal die Woche raus und den ganzen Sommer verbringen sie auf der Alm, erst auf der etwas niedrigeren Brandstattalm und schließlich auf der Lercheggalm auf etwa 2.000 m Seehöhe. Gefüttert werden Heu und Silo vom eigenen Betrieb, Kraftfutter kommt kaum zum Einsatz. Außer den Kühen sind meistens 3-4 Bio-Schweine am Hof, außerdem ein paar Hühner, ein Hund und Katzen.
Schindeln für die Lercheggalm (Almausschank)
Auch Schwiegervater Hans darf ich noch kennen lernen. Er fertigt gerade Schindeln. Das habe ich ja noch nie gesehen! Von einem Lärchenholzstamm entfernt er gekonnt die Rinde und das Splintholz, spaltet ihn und schnitzt anschließend Schindeln daraus. Diese Handarbeit macht ihm sichtlich Spaß und wenn es ihn nicht mehr freut, hört er halt wieder auf, erzählt er gutgelaunt. Die Schindeln sind für Fassade und Dach der Lercheggalm, auf der Hans und seine Frau Evi den Sommer verbringen, die Kühe melken und einen Almausschank betreiben. Was es dort zu essen gibt? „Alles, was auf der Alm produziert wird“, so Hans.
Zufriedenheit am Bauernhof
Der Rundgang ist zu Ende. Ich frage Elisabeth noch, wie ihr die Arbeit als Bäuerin gefällt. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben ja alles, was man braucht. Die Tätigkeiten sind abwechslungsreich, ich bin bei den Kindern daheim, ich könnte mir nie vorstellen, in einem Büro zu sitzen“, so die junge Bäuerin, die nebenbei noch stellvertretende Ortsbäuerin, im Elternverein aktiv und eigentlich gelernte Trachtenschneiderin ist. Und was sie sich für die Zukunft wünscht? „Nichts, was wir nicht jetzt auch haben. Gesundheit natürlich. Aber wir wollen nicht mehr machen, wir wollen keine Hochleistungskühe, sondern welche, die gesunde Milch geben. Ich bin wirklich sehr zufrieden damit, wie es ist“.
Wo und wann sind die Käse- und Wurstprodukte des Aubauers erhältlich?
Ganzjährig:
- am Hof (Aubauer, Fröstlbergweg 15, 5661 Rauris), bevorzugt vormittags
- in den 2 Filialen von Kathrin’s Laden in Rauris
Im Sommer:
auf der Lercheggalm (Almausschank)
am Schmankerlmarkt in Rauris (Donnerstag Nachmittag)
Der Hof im Überblick
- Familie: Elisabeth und Thomas Pirchner (Landwirte), Sophie, Andreas und Clara (Kinder), Evi und Hans (Eltern von Thomas)
- Tiere: 14 Mutterkühe + Nachzucht, 3-4 Schweine, Hühner, Katzen, Hund
- Produkte: Käse- und Wurstprodukte
- Besonderheiten: hofeigene Schlachtung und Verarbeitung, Bio-Betrieb, Almausschank auf der Lercheggalm, Eigenjagd
Kontakt:
Familie Pirchner
Fröstlbergweg 15
5661 Rauris