SalzburgerBergwurm

Da ist der Wurm drin

Wenn Fabian Weiß früher von seiner „Herde“ sprach, meinte er damit keine Kühe oder Schafe – sondern die Salzburger Bergwürmer in Bio-Qualität, die er in seinem Wurmkammerl züchtete. Heute ist es dort still geworden, denn seit 2023 ruht die Wurmproduktion.

Fabian Weiß und sein Salzburger Bergwurm – Eine Pionierleistung, die derzeit ruht

Fleckvieh, Esel und Zwergzebus leben auf dem familiengeführten Biobauernhof der Familie Weiß in St. Martin am Tennengebirge. Doch das außergewöhnlichste Projekt des Hofes war bis vor Kurzem ein ganz anderes: Im sogenannten „Wurmkammerl“ tummelten sich einst die berühmten Salzburger Bergwürmer. Seit 2023 allerdings ruht die Wurmproduktion – Fabian Weiß hat die Zucht vorerst eingestellt.

 

Zwei Jahre zuvor hatte der heute 24-jährige Fabian Weiß gemeinsam mit seinem Vater Josef über innovative Landwirtschaftsideen gesprochen. Dabei fiel das Stichwort Insektenzucht – ein zukunftsweisendes Thema, das Fabian nicht mehr losließ. Im November 2020 startete er als Jungunternehmer seine eigene Mehlwurm-Zucht. Seinen Würmern verlieh er den originellen Namen Salzburger Bergwurm – ein Produkt, das es nur bei ihm gab.

Der Wurm ohne Haken – ein Snack der besonderen Art

Zum Fischen waren die Bergwürmer nicht gedacht. Stattdessen bot Fabian sie als geröstete Salzwürmer im Glas über seinen eigenen Onlineshop an. Knusprig, würzig und angenehm nussig im Geschmack – ohne Zusatz von Farb-, Geschmacks- oder Konservierungsstoffen. Die Bio-Bergwürmer waren eine proteinreiche Alternative zu Chips und kamen besonders bei sportlichen Kunden gut an.

 

„Einfach über den Salat streuen oder direkt aus dem Glas naschen“, schwärmte Fabian damals. Trotz anfänglicher Skepsis überzeugte sein Produkt viele – nicht nur geschmacklich, sondern auch durch Nachhaltigkeit: wenig Platzbedarf, geringer Wasserverbrauch und eine Zucht ganz ohne Tiertransporte.

 

Zertifizierte Qualität mit regionalem Ursprung

Seine Bergwürmer wurden mit dem SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat ausgezeichnet – ein Nachweis für Regionalität und Qualität, der Fabian besonders wichtig war. Die Tiere wurden ausschließlich mit Bio-Weizenkleie, Bio-Maismehl und frischen Bio-Karotten gefüttert, allesamt aus kontrollierter Herkunft.

Im 22 Grad warmen Wurmkammerl reiften die Mehlwürmer über dreieinhalb Monate heran. Anschließend wurden sie nach einem sorgfältigen Kühl- und Röstprozess haltbar gemacht – in echter Handarbeit von Fabian persönlich.

Ein Projekt mit Potenzial – doch momentan auf Pause

Als einer der ersten Mehlwurm-Züchter im Bundesland Salzburg hatte Fabian große Pläne. Neben neuen Gewürzvarianten für noch mehr Geschmack arbeitete er auch an der Verwertung der Wurm-Ausscheidungen als Blumendünger – ein weiteres nachhaltiges Produkt.

 

Doch trotz des Erfolgs und der Innovationskraft: Seit 2023 ruht die gesamte Wurmproduktion. Gründe dafür sind vielfältig und privat – doch eines ist sicher: Das Kapitel „Salzburger Bergwurm“ ist (noch) nicht endgültig abgeschlossen. Vielleicht wird Fabian Weiß eines Tages seine Produktion wieder aufnehmen. Bis dahin bleibt sein Projekt ein bemerkenswertes Beispiel für Mut, Kreativität und gelebte Nachhaltigkeit.

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