Unterwegs im Wald

Waidwerk

Bei einem Waldspaziergang hat uns Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof über gelebten Naturschutz erzählt, von der hohen Qualität des heimischen Wildbrets geschwärmt und erklärt, warum er sich als Teil eines Kreislaufes sieht.

Unterwegs mit Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof

Manche nennen es Leidenschaft, andere Hobby und wieder andere sprechen von einer wahren Passion. Für Max Mayr-Melnhof ist die Jagd ein unersetzlicher Teil seines Lebens.

Herr Mayr-Melnhof, was macht für Sie die Jagd aus?

Ich sage immer: „Jagd ist gelebter Naturschutz. Die Form der heutigen Jagdwirtschaft ist für die Erhaltung unserer Kulturlandschaft und den Schutz des Wildes und der Wildlebensräume maßgeblich. Es ist ein Leben und Arbeiten mit der Natur. Wir sind für die Wildtiere da und nutzen sie nachhaltig. Ich sehe uns Jäger als aktiven Teil eines natürlichen Kreislaufs. Schließlich ist die Jagd zur Nahrungsbeschaffung schon so alt wie die Menschheit selbst.

Wie steht es denn um das heimische Wild?

Das Wild im Salzburger Land hat vor allem im Winter kaum mehr Ruhezonen. Die vielseitige Nutzung und Inbesitznahme der Natur als Fitnessgerät und Freizeitraum drängt unser Wild immer mehr zurück. Vor allem beim Rotwild droht hier die Gefahr von Verbiss- und Schälschäden an den Schutz- und Bannwäldern. Sobald ich den Wald betrete, bin ich nur Gast. Achtung und Respekt vor unseren großen und kleinen Tieren, dem Eigentum und der Natur - das ist es, was ich mir für die Zukunft wünsche.

2017 haben Sie das Amt des Salzburger Landesjägermeisters übernommen. Welche Bedeutung kommt der Salzburger Jägerschaft zu?

Wir vertreten die Interessen der Salzburger Jägerinnen und Jäger. Darüber hinaus fällt alles, was mit Hege und Pflege der Jagd, sowie der Erhaltung und Entwicklung eines artenreichen und gesunden Wildbestandes zu tun hat, in den unseren Tätigkeitsbereich Wir uns kümmern uns auch um die Aus- und Fortbildung, die Pflege und Förderung der weidmännischen Sitten und des jagdlichen Brauchtums, die Durchführung von Hegeschauen und die öffentliche Begutachtung der Jagdbetriebsführung.

Wildbret ist ja bekanntlich ein sehr hochwertiges Fleisch. Was macht diese Qualität aus?

Unsere heimischen Wildtiere ernähren sich ausschließlich von Gräsern und Kräutern, bewegen sich viel und führen ein artgerechtes Leben in der Natur. Das schmeckt man im Wildbret. Geschätzt wird es vor allem für seinen hohen Nährstoff- und geringen Fettanteil. Eine natürlichere Fleischnahrungsquelle gibt es nicht.

Wie kommt man denn als Nicht-Jäger am besten zum heimischen Wildbret?

Der Lockdown der Gastronomie und Hotellerie hat unsere Vermarktungsstrategie verändert. In dieser Zeit haben wir die Webseite www.wildes-salzburg.at ins Leben gerufen. Hier trifft Angebot auf Nachfrage. Besonderen Wert legen wir darauf, dass nur regionales Wildbret aus den Salzburger Revieren vermarket wird.

Ist regionaler Genuss auch für Sie persönlich wichtig?

Ich beziehe das was ich esse fast ausschließlich von Produkten aus der Region. Als kleiner Wildbret Produktionsbetrieb mit eigener Metzgerei kommen natürlich die hauseigenen Fleischprodukte auf den Tisch.

Abschließend: Gibt es etwas, was Sie sich denn von den Menschen in Bezug auf Wald und Wild wünschen würden?

Wir haben den Lebensraum des Wildes, die Natur, von unseren Vorfahren bekommen. Das ist eine Verpflichtung, die weitergegeben wurde. Es liegt an uns, diese mit nachhaltigen Wegen weitgehend zu bewahren. Unsere Enkel und Enkelkinder und deren Enkel und Enkelkinder sollen sich an der großen Artenvielfalt an Wildtieren und Pflanzen erfreuen können. Die Natur ist unwiederbringlich.

 

Zur Person:

Maximilian Mayr-Melnhof, geboren 1970, ist ein Nachkomme des Salzburger Zweigs der Familie Mayr-Melndhof. Seit 2017 steht der fünffache Familienvater und Unternehmer der Salzburger Jägerschaft als Landesjägermeister.

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