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Erinnerungen an Weihnachten am Bauernhof
Für mich beginnt die Weihnachtszeit mit dem ersten Advent. Da ich das Glück hatte, auf einem Biobauernhof aufwachsen zu dürfen, bekam ich als Kind die Wertigkeit dieser Zeit schon sehr früh mit. Das Leben im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten spiegelt sich gerade in der Vorweihnachtszeit wider. Es soll ruhiger werden. Die Tage sind kürzer und es wird zunehmend winterlich. Auch wir haben die Gelegenheit, in uns zu kehren und das Leben besinnlicher und achtsamer zu führen.
Erst 1, dann 2, dann 3, dann 4
Mitte November wurde bei uns zu Hause aus dem eigenen Wald Tannenreisig gesammelt und daraus ein Adventkranz gebunden. Ganz schlicht und einfach ohne glitzernden Tand nur mit lilafarbenen Kerzen. Früher, als meine Großeltern noch lebten, war es Tradition, sich jeden Abend um den Adventkranz zu versammeln und zu beten. Für mich war das immer ein feierlicher Moment wenn der Kranz aufgehängt wurde und ihn die erste Kerze zum Strahlen brachte. Es war ganz dunkel, nur die Kerze brannte und dieses Licht machte die Atmosphäre zu etwas Besonderem. Jede Woche wurde eine weitere Kerze entzündet und es wurde immer heller in der Stube. Heimelig waren diese Abende und es lag so ein Gefühl von Geborgenheit in der Luft. Im Kachelofen knisterte es und manchmal roch es schon nach frisch gebackenen Vanillekipferl und Lebkuchen. Damals gab es diese süßen Leckereien nur zu Weihnachten als Geschenk für uns Kinder. Diese kleinen Backwerke wurden damals ganz anders geschätzt.
Christbaum mit Bienenwachskerzen, Strohsternen und roten Äpfeln
Dann kam der Christbaum, den meine Brüder und ich mit unserem Vater gemeinsam aus dem Wald holten. Meistens war es eine kleinere Tanne, die nicht so richtig wachsen wollte. Unser Baum wurde gemeinsam mit den Eltern geschmückt. Wieder genau so schlicht und einfach mit Bienenwachskerzen, Strohsternen, die wir kunstvoll gebastelt hatten und verzierten Lebkuchen. Für jedes Familienmitglied wurde ein eigener Stern mit dessen Namen aufgehängt. Mich fasziniert heute immer noch, dass wir damals ganz kleine, knallig rote Äpfelchen hatten, die auch als Christbaumäpfel in unserem Obstgarten heranreiften. Diese wurden mit einem roten Band auf den Baum gehängt. Natürlich zierten auch unsere eigenen Walnüsse ohne Gold das Kunstwerk. Es war immer ein wunderschöner Baum und der Moment, wenn am Heiligen Abend die Kerzen entzündet wurden, war einfach ein wunderschön ergreifendes Erlebnis, das ich bis heute in bleibender Erinnerung habe. Das Tannennadelaroma der frischen Tanne aus dem Wald, die Bienenwachskerzen und auch der Geruch der Christbaumäpfelchen vermischten sich an diesem Abend mit einer Lebkuchennote zu unglaublichen Duftsymphonien, welche das Weihnachtsaroma im ganzen Haus perfektionierte.
Weihnachtskrippe
Dann war da noch die Weihnachtskrippe, ein Projekt meiner Brüder. Frisches Moos aus dem Wald und Stroh für Ochs und Esel gehörte zur wichtigsten Ausstattung der Krippe. Nur das Jesuskind wurde auf wohlriechendes Heu gebettet. Unsere Krippe war immer ein wichtiges Symbol, das untrennbar mit Weihnachten verbunden war und erst mit Lichtmess wieder aufbewahrt wurde.
Die Geschenke in meiner Kindheit waren wie alles zu Weihnachten bei uns schlicht und einfach. Am meisten erfreuten wir Kinder uns am Teller mit Bäckereien, die schon sehnsüchtigst erwartet wurden.
Schenken ist keine Kunst. Wer Freude am Geben hat, dem fällt die Wahl des Packerl-Inhalts nicht schwer.
Für mich liegt in der Einfachheit der große Zauber der Weihnachtszeit
Das perfekte Geschenk gibt es nur in unserem Kopf. Die Erwartungen dazu sind sehr hoch gesteckt. Wir sollten uns alle an der Nase nehmen und uns Gedanken darüber machen, dass wir in einem Land leben dürfen wo Friede herrscht, wo Niemand aus politischen oder religiösen Gründen verfolgt wird.
Kulinarischer Genuss
Jede Familie hat ihre eigenen Weihnachtsbräuche – sogar, oder vor allem beim Essen. Ganz klassisch kommt nach dem Mettengang in der Weihnachtsnacht die Würstelsuppe auf den Tisch. Speziell im Pinzgau wird zu Mittag das Bachlkoch bereitet.
Mein Weihnachtswunsch
Mein größter Wunsch für Weihnachten ist die Wertschätzung all unserer regional produzierten Lebensmittel. Das beginnt schon beim Salzburger Christbaum über die regionalen Zutaten, welche für die Bäckereien benötigt werden zu den Köstlichkeiten, die unseren Weihnachtstisch decken. Die Salzburger Bauern bemühen sich das ganze Jahr um die hervorragende Qualität der Nahrungsmittel, deren wir höchsten Respekt zollen. In jedem Produkt steckt eine gewisse Achtsamkeit, die Sorge um Pflanze und Tier und die gute Verarbeitung der Produkte. So habe ich beschlossen, heuer Gutscheine von Bauernmärkten zu verschenken. Jeder von uns muss sich versorgen und einkaufen gehen. Warum nicht im Hofladen oder am Bauernmarkt?
Fröhliche Weihnachten