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Seit seinem Start hat sich das SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat zu einem wahren Erfolgsmodell entwickelt. Für die heimische Landwirtschaft – vor allem für kleinstrukturierte Familienbetriebe – ist diese Entwicklung zu einer Grundsicherung geworden. Dass dieses produktive Zusammenspiel für alle Beteiligten eine Win-win-Situation ist, davon ist auch Salzburgs Agrar Landesrat Sepp Schwaiger überzeugt.
Herr Landesrat, was hat sich in Sachen Bewusstsein bei den Konsumentinnen und Konsumenten in den vergangenen Jahren getan?
Sehr viel und vor allem sehr viel Positives. Lebensmittel haben wieder den Wert bekommen, der ihnen zusteht bzw. den sie eigentlich haben. Nämlich wortwörtlich gemeint als „Mittel zum Leben“. Noch nie wurden regionale Lebensmittel so nachgefragt und geschätzt wie heute.
Und da kommt das SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat ins Spiel?
So ist es. Mit diesem Zertifikat können Konsumenten auf den ersten Blick erkennen, dass ein Lebensmittel in Salzburg erzeugt wurde und damit die regionale Herkunft nachweislich garantiert wird.
Worauf können wir uns dabei verlassen?
Das SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat schafft Orientierung, Transparenz und Klarheit. Es baut auf bereits bestehenden Gütesiegeln, wie dem AMA-Gütesiegel und der AMA GENUSS REGION oder Gut zu Wissen in der Gemeinschaftsverpflegung auf. Die lückenlose Herkunfts- und Qualitätskontrolle ist dabei selbstverständlich. So können wir alle auf die versprochene Qualität vertrauen.
Welche herkunftszertifizierten Lebensmitteln gibt es bereits?
Neben klassischen Fleisch-, Wurst- und Schinkenspezialitäten, Käse- und Milchprodukten, Honig, Eiern, Obst und Gemüse oder auch Kräutern vom Gärtner, können wir aus einer Fülle an Lebensmitteln wählen. Denn durch die Nachfrage wird auch in der Produktion wieder die Vielfalt entdeckt. Bei manchen Erzeugnissen ahnen wir gar nicht, dass es diese aus regionaler Herkunft gibt. So wachsen auf Feldern in Liefering etwa Wassermelonen, in Wals gedeihen Ingwerknollen, in Saalfeldener Gewässern fühlen sich Flusskrebse wohl und auf immer mehr Weiden und Almen tummeln sich seltene Nutztierrassen, deren Fleisch besondere Geschmackserlebnisse verspricht. Damit trägt das Zertifikat auch zur Artenvielfalt und zum Erhalt aller Rassen und Sorten bei. Im Sinne von: Neues schaffen und Gutes bewahren.
Welche Vorteile hat das Zertifikat denn für erzeugende Betriebe und kleinere Landwirtschaften?
Ob große Unternehmen wie Molkereien, familiengeführte Betriebe wie Metzgereien und Bäckereien oder kleine Direktvermarkter – sie alle profitieren von der stark gestiegenen Nachfrage nach Regionalität. Dass all diese Genuss-Handwerkerinnen und -Handwerker, wie wir sie nennen, hochwertige Produkte herstellen, war ihnen selbst schon immer klar. Dank des SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikats haben sie jetzt auch die Möglichkeit, diese Produkte sozusagen ins Schaufenster zu stellen.
Und es entstehen spannende Kooperationen. Heute ist es wieder selbstverständlich, dass so mancher Wirt die Produzentinnen und Produzenten kennt, deren Lebensmittel er verarbeitet. So gibt es beispielsweise die Almwirtin, deren Fleisch der nahe Metzger zu Speck verarbeitet oder das Kasmobil, das von Hof zu Hof fährt und die Milch vorort für die Landwirte zu vielfältigen Käsesorten verarbeitet. All das ist auch ein wichtiger Beitrag zur Direktvermarktung.
Wo finden wir diese Produkte?
Auch hier hat sich viel getan und es sind von den bäuerlichen Betrieben wirklich innovative Absatzkanäle geschaffen worden. Ob Foodautomat – sogar tiefgekühlt, 24h-Selbstbedienungshütte oder auch der fast schon klassische Online-Shop. Dazu gibt es neben den Wochenmärkten eine wachsende Anzahl an Hof- und Regionalläden und auch die Supermärkte, wie ADEG, Billa, Spar oder das Lagerhaus haben eigene Regionalitätsregale. Nicht zuletzt finden wir diese Produkte im Dorfladen oder den Bäckereien und Metzgereien vor Ort. Nachfragen zahlt sich beim Einkaufen auf jeden Fall aus!
Seit Herbst 2021 gibt es zertifizierte Produkte auch im Großhandel, wie der AGM. Das ist besonders für die Gastronomie und die Gemeinschaftsverpflegung von Bedeutung. Da diese ja größere Mengen benötigen und keine Zeit haben, sich um Kleinmengen zu kümmern.
Geht der Trend zur Regionalität, also vom Angebot oder doch von der Nachfrage aus?
Ich glaube, das Bewusstsein für den Wert der Regionalität ist auf beiden Seiten gestiegen. Das liegt sicher auch an der steigenden Bedeutung eines nachhaltigen Lebensstils, dem Bewusstsein für Klimaschutz und Tierwohl sowie dem Bedürfnis nach frischen, saisonalen Lebensmitteln. Von dem Gedanken „Wissen wo´s herkommt“ profitieren im Grunde alle: die Landwirtschaft, die Gastronomie, und alle Salzburgerinnen und Salzburger. Denn: Nachfrage schafft Vielfalt, Vielfalt schafft Nachfrage.