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Bio-Brot, Gebäck, Torten und Pralinen
Verlockend duftet das frische Bio-Brot und Gebäck, das die junge Dorferbäuerin Sarah Gahr im Frühstückskörberl serviert. Die gelernte Bäckerin und Konditorin bäckt zudem kunstvolle Torten und manchmal zaubert sie sogar Pralinen. Vor allem ihre Eigenkreation „Lungauer Samsonkugel“ schmeckt hervorragend.
Die blonden Haare hat Sarah Gahr streng zurückgebunden. Die Dorferbäuerin strahlt mit frischem Teint und sommerlichem Outfit. Sie gehört zweifellos zur neuen Bäuerinnen-Generation, die uns am Dorfergut in Weißpriach hereinbittet. „Awa ge, was du wieder für ein Bild von den Bäuerinnen hast, wir sind doch alle nicht von gestern! Und außerdem: Das ist echte Heu-Bräune!“, lacht die 35-jährige gebürtige Schweizerin. Vor 15 Jahren ist sie ihrer Liebe Hermann in den Lungau gefolgt und bewirtschaftet mit ihm das Dorfergut. Unterstützung in der Landwirtschaft gibt es nach wie vor von den Schwiegereltern. Sarah arbeitet im Haushalt und betreut ihre drei Kinder Paula (13), Florian (11) und Helene (3). Zudem vermietet sie Ferienwohnungen am Dorfergut und zwei Almhütten im Weißpriachtal. Für ihre Familie und ihre Hausgäste bäckt Sarah in der eigenen kleinen Backstube Brot, Gebäck und Torten.
Eigenkreation „Lungauer Samsonkugel“
K. und K. Hofbäckerei ist sicherlich vielen noch ein Begriff, nun aber kommt die Hofbäckerei am Dorfergut ins Gespräch! Derzeit hat die fleißige Jungbäuerin zwei Backtage pro Woche für sich reserviert. Dann läutet bei Sarah am Dienstag und am Donnerstag um drei Uhr morgens der Wecker – anstatt um fünf Uhr. „Fürs Backen stehe ich gerne in aller Früh auf. Der Rest der Woche ist dann sozusagen ausschlafen!“, scherzt sie. Gute drei Stunden nimmt sie sich Zeit für ihre Back- und Tortenkreationen. Und, wenn ein wenig mehr Zeit bleibt, wandelt sich die Backstube in eine echte Confiserie, in der Pralinen sämtlicher Geschmacksvariationen und Formen gezaubert werden. Da hilft dann schon Tochter Paula mit – das Talent hat sie zweifellos von ihrer Mutter geerbt. Und auch eine Eigenkreation gibt es bereits: Die „Lungauer Samsonkugel“. Der Name erinnert an die Salzburger Mozartkugel, die Praline selbst ist regional-typisch: Es ist eine Kugel aus Lungauer Rahmkoch, die in Schokolade getunkt und mit einfachen Linien fein verziert wird. Sie sieht nicht nur verführerisch aus, sondern schmeckt auch exzellent! „Die Idee dazu ist in einer gemütlichen Weinrunde entstanden“, verrät Sarah und fügt auf die Frage, ob es sich um Schweizer Schokolade handelt, augenzwinkernd hinzu: „vorzugsweise, aber ich nehme auch österreichische Qualität.“
Bäckerei und Confiserie am Dorfergut im Lungau mit Direktverkauf
Vorwiegend sind es aber das köstliche Brot und Gebäck – Salzstangerl, Mohnflesserl, Kornspitz und Co. – das auf direktem Weg ab Hof verkauft wird. Diese schmecken im Übrigen natürlich auch der Familie, allen voran dem Nesthäkchen Helene. Die Dreijährige ist die fleißige kleine Helferin und, wie es sich für eine richtige Hofbäckerei eben gehört, die erste Vorkosterin am Dorfergut. Die Menge kalkuliert Sarah laut ihren Bestellungen. Konkret Werbung hat sie für ihre Produkte noch nie gemacht. Der Kundenstamm hat sich im Laufe der Zeit ausschließlich durch Mundpropaganda ergeben, er ist überschaubar. Dass sie im vergangenen Herbst beim Brotback-Bewerb der Bauernkammer mehrere Auszeichnungen gewinnen konnte – darunter eine Goldmedaille für ihren Allerheiligenstrutzen sowie den Bauernlaib – trug ebenso zur Aufmerksamkeit auf ihre Produkte bei. „Ich bin schon gefragt worden, ob ich mein Brot zum Beispiel auf der Schranne in Salzburg verkaufen will. Aber das ist derzeit kein Thema für mich. Vielleicht sieht das in einigen Jahren wieder anders aus“, ist Sarah Gahr derzeit mit ihrem Leistungspensum zufrieden. Der monatliche Umsatz durch diese Tätigkeit, für die sie ordnungsgemäß ein Kleingewerbe angemeldet hat, ist derzeit noch mehr ein „Taschengeld“.
Ach, Sie sind die Bäuerin? – Sarah Gahr überrascht ihre Gäste
Die Mehrfachbelastung ist für Sarah Programm, seit sie mit 20 Jahren in den Lungau kam. Bedenken vor dem Leben auf dem Bauernhof und die damit verbundene Arbeit und Verantwortung hatte die offenherzige Schweizerin nie. „Ein Bauer, der eine Frau zum Arbeiten sucht, wird alleine bleiben. Es muss normal sein, dass die Frau ihren erlernten Beruf weiterhin ausüben will. Und es funktioniert nur, wenn Aufgaben miteinander erledigt werden. Wenn ich als Frau mit dem Traktor Arbeiten erledigen kann, dann kann der Bauer auch mal den Geschirrspüler ausräumen!“
Jung, vielseitig und arbeitsfreudig; traditionsbewusst, kommunikativ und immer offen für Neues. So haben neue Gäste bei ihrer Ankunft am Dorfergut schön öfter gestaunt, wenn Sarah sie herzlich begrüßt. „Ach, Sie sind die Bäuerin?“ Ja, sie ist es, und wer einmal an ihrem Frühstückstisch gesessen hat, der möchte dies am liebsten jeden Tag genießen!
Kontakt:
Dorfergut – Sarah & Hermann & Gahr
Sonndörfl 50, 5573 Weißpriach
Tel. +43(0)6473 7045
Fotonachweis: KWER.at