Zu Besuch beim Schusterbauer in St. Georgen

„Unsere Hofgeschichte reicht zurück bis in die Zeit der Bürmooser Glasbläser,“ beginnt Jungbauer Anton Spitzauer seine Erzählung über die Erfolgsgeschichte des kleinen Bio-Betriebes in St. Georgen bei Salzburg. Rund 2 ha umfasst die Fläche, auf der die Familie Spitzauer seit über 20 Jahren Gemüse in Bio-Qualität anbaut. Doch wie kam es dazu, dass ein Betrieb auf relativ kleiner Fläche erfolgreich wirtschaftet?

Vom Torfstecher zum Gemüseanbau

„Mein Ur-Ur-Großvater war als Vorarbeiter der Torfstecher in Bürmoos tätig und hat den Betrieb in St. Georgen gekauft. Damals war der Hof nicht mehr als ein kleines Sacherl. Mein Großvater führte den Bauernhof als Nebenerwerb weiter. Hauptberuflich war er Schuster, daher auch der Name Schusterbauer,“ berichtet uns Jungbauer Anton Spitzauer im Gespräch. Sein Vater, Hans Spitzauer, führte den Betrieb zuerst neben dem Hauptberuf als Postangestellter. 2001 kündigte er seinen Job und startete als Vollzeitbauer durch – mit Bio-Gemüse aus eigenem Anbau. Die Kuhhaltung wurde zugunsten des Bio-Gemüses vollständig aufgegeben. Außerdem erweitern rund 80 Legehennen das Gemüse-Angebot mit Bio-Eiern.

Der Name Schusterbauer ist der Familie geblieben – heute führen Hans und Inge Spitzauer gemeinsam das erfolgreiche Familienunternehmen. Sohn Anton hat die Höhere Land- und Forstwirtschaftliche Schule in Ursprung absolviert und bereichert seit fünf Jahren das Team am Hof um neue Ideen und jugendlichen Antrieb. Er war es auch, der die Idee hatte, den Bio-Spargel in St. Georgen anzubauen.

Bio-Spargel aus St. Georgen

Traditionellerweise wird der Spargel in Österreich im Marchfeld angebaut, in einer eher stabileren und wärmeren Region. Warum baut man also Spargel bei uns in Salzburg an? In einem Gebiet, wo bis Mitte Mai mit Frösten zu rechnen ist. „Wir wollten unser Sortiment im Frühling für unsere Kunden erweitern und haben mit dem Anbau von Bio-Spargel bei uns in St. Georgen ein Nischenprodukt geschaffen. Sonst tun sich nämlich die wenigsten Bauern langfristig die Arbeit mit dem Spargel an!“ erklärt Anton Spitzauer im Gespräch. Der Anbau des Spargels ist langwierig und beschwerlich, doch die Mühe lohnt sich. Die Nachfrage nach heimischen Bio-Spargel ist groß, die Kunden der Familie Spitzauer sind begeistert.

Spargel mit Sauce Hollandaise – gibt es dieses Gericht jetzt täglich bei der Familie Spitzauer fragen wir den Jungbauer: „Nein, ganz und gar nicht. Ich mag den Spargel am liebsten in Stücke geschnitten und kurz in der Pfanne mit gutem Speck oder pikanten Würstchen gebraten, ein paar gekochten Kartoffeln und Gemüse dazu und fertig ist mein Lieblings-Spargel-Gericht.“


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